Tag 982 – Spaghettisalat.

Ein bisschen durcheinander bin ich heute. Deshalb wird das hier wieder nur kurz, entschuldigen Sie das bitte.

Pippi ging heute wieder in den Kindergarten. Gestern war sie fieberfrei, aber noch schlapp, heute topfit. Oh wie schön das hier ohne Kinder ist. Ok, kalt auch, etwas langweilig und die Schnecken sind jetzt auch nicht sooo die spannende Unterhaltung, aber immerhin konnte ich über eine ein bisschen lachen, die sich ein Ruccola-Blatt so blöd auf den Kopf gelegt hatte, dass sie das eine Auge nicht mehr ausfahren konnte. Ich hab also erst ein bisschen gelacht und ihr dann das Blatt entfernt. (Spannend, nicht wahr?)

Lernen: ich bin jetzt mit der EU durch. Der Teil des Tests, der sich mit „Molecular Modelling, Personalized Medicine, and Pharmacogenomics“ beschäftigt, sollte auch gehen. Drug Development auch, auch Non-clinical und Clinical Development, denke ich jedenfalls. Bleibt also noch Regulatory Affairs* und dann noch ein Spezialgebiet aus Regulatory Affairs, wobei ich mich da noch nicht entschieden hab, wie ich das angehe. Ich könnte mir ein Thema, zum Beispiel Biostatistics, rauspicken und selektiv lernen und hoffen, dass nicht ganz schlimme Fragen dazu kommen. Oder ich lerne von allem ein bisschen was und von manchem (zum Beispiel Biostatistics und GxP/Quality) etwas mehr und hoffe, dass einer der Bereiche beantwortbare Fragen liefert. Hmmhmmhmm. Schwierig. Immer diese Entscheidungen.

Schrecklichen Muskelkater vom gestrigen Workout bekommen, dabei fand ich das gar nicht so hart. Aber froh gewesen, dass heute nur Yoga dran war.

Heute morgen, als Michel durch Rumgehampel mein Kaffeeglas im Bad auf die Fliesen runterschmiss, total souverän reagiert, geschaut ob das Glas kaputt ist (nein), das Kind sich was getan hat (nein), dann tief durchgeatmet und dann erst das Kind angebrüllt. Fast sechs und fällt im Stehen vom Hocker, weil er eben nicht da einfach steht, sondern hampelt. Orr. Der schöne Kaffee.

Tierisch müde. Weiß auch nicht, wieso. Fitbit und auch Schlafapp sagen, ich schlafe gut. Vielleicht bin ich einfach ne Memme. Vielleicht wirkt auch das letzte halbe Jahr noch nach.

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Auto-Lobhudelei: Gelernt, lustlos, aber eben. (Wussten Sie, dass Kosovo und Montenegro den Euro benutzen, aber nicht in der EU sind? Ich auch nicht.)

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*Auch wahnsinnig präzise, ne? Das ist so wie wenn da stünde „Deutsch-LK Abiklausur-Themen: Texte“. Orr.

Tag 981 – Arsch —> Grundeis.

Ich weiß gar nicht woher der Spruch kommt, aber so langsam könnten die sich von letzter Woche ja schon mal melden, finde ich. Dann wüsste ich wenigstens ein minibisschen besser, ob ich mich noch tiefer in die Behörden-Thematik verbeißen sollte, oder ob ich das einen Tacken entspannter sehen kann.

Sonst so: das lustig aussehende Brot ist sehr lecker, ich hab schon wieder keinen Brötchenteig angesetzt und ich wollte den ganzen Tag ein Loblied auf die Lindex-Strumpfhosen singen, bis ich sie mir dann beim letzten Toilettengang kaputtgerissen habe. Also: Beste Strumpfhosen, die es gibt, aber Obacht beim Hoch-/Runter-/An/-Ausziehen.

Außerdem ist jemand gestorben, dessen Partner ich gerne erreichen würde, aber ich hab keine Nummer und keine Adresse und googeln lässt der sich auch nicht und das ist doch alles kacke.

Tag 980 – Council of Kopfschmerzen.

Heute blieb, nach meinem Wutgeheul von gestern, Herr Rabe zu Hause und betreute Pippi, damit ich lernen konnte. Bis auf zwei Stunden, da ging er zu Meetings, aber da schlief Pippi auch eh. Ich lernte. Und lernte. Und lernte. Mein Stift war leer, aber ich habe Nachschub. Ich kann jetzt ungefähr erklären, was die 7 Institutionen der EU machen, wie sie gebildet werden und für den legislativen Teil: wie EU-Gesetze gemacht (entworfen und verabschiedet) werden. Mit sowas hab ich mich ungelogen seit der Schule nicht beschäftigt und, hmm, wie soll ich sagen… das hatte Gründe. Ich finde das alles unheimlich kompliziert, First Reading, Second Reading, trialogue Blabla, conciliation Dings… meine Herren. Naturwissenschaftlerin durch und durch, ist ja auch gut so, vermutlich gehe ich da grad auch ein paar Kilometer zu weit in die Tiefe, aber dieser Test ist mir schon wirklich wichtig.

Nun ja. Am Ende (etwa bei „How to make the Commission of the EU resign“) schwirrte mein Kopf nicht nur, der schmerzte richtig und das ging dann über den Abend auch nicht weg. Ich brauche wohl mal ein Päuschen und vor allem eine Nacht Schlaf. Aber hey, wenn mich wer fragt, weshalb Malta 6 Sitze im Parlament hat, Deutschland aber, mit einer ca. 200 mal so großen Bevölkerung, „nur“ 96: könnte ich immerhin grob erklären. Oder zumindest schlau klingende Stichworte in den Raum rufen.

Uffz. Jetzt ins Bett.

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Auto-Lobhudelei: Selbstdisziplin geht auch wieder.

Tag 979 – Arrrrgh!!!

Wenn das kleinere Kind krank ist, ist das ja schon scheiße.

Wenn dann Herr Rabe verspricht, nicht allzu spät nach Hause zu kommen, damit ich trotzdem am Nachmittag und Abend noch lernen kann, ist das nicht so dramatisch.

Wenn dann aber das Kind um vier einschläft, zwei Stunden Mittagsschlaf macht, man selbst beim Lernen eindöst und Herr Rabe um fünf erst wiederkommt, ist das schon wieder nur noch so mittel.

Wenn Herrn Rabe dann um sechs auffällt, dass der Lachs nicht mehr für ist, muss man halt nochmal los, was, da man sich eh schon fühlte wie ein Tiger im Käfig, nicht so dramatisch ist.

Wenn man dann wiederkommt und das kleinere Kind ist wach und brüllt und ist knalleheiß und will ins Bett, ist das ziemlich scheiße.

Wenn dieses Kind dann aber trotzdem nicht schläft, ist das mega ätzend.

Wenn man dann deshalb um viertel nach sieben erst isst und um halb acht loskommt, das große Kind vom Freund abzuholen, ist es schon echt spät.

Wenn man dann um zwanzig nach acht (nachdem man neben dem Kind auf dem Fahrrad hergejoggt ist) erst mit dem Kind zu Hause ist, ist es für das Kind eigentlich schon viel zu spät und das Lernen… wird auch spät. Aber geht noch. Irgendwie.

Wenn dann aber das kleine Kind durch Nurofen wie auf Speed ist und eine geschlagene Stunde lang im Bett einen singen lässt während es an die Wand klopft und mit ihrem Buch rumspielt und Blödsinn macht, dann platzt mir irgendwann der Arsch und ich schreie, das Kind schreit, Herr Rabe muss übernehmen, ich knalle noch ein bis drei Türen und dann gehe ich ins Bett und scheiße aufs Lernen, und vielleicht ziehe ich auch einfach demnächst auf eine einsame Insel.

Tag 978 – Gemischtes.

Heute war ich beim NAV. Das kam so:

Ich habe seit inzwischen 5 Wochen kein Arbeitslosengeld bekommen. Es wurde mir ja von Anfang an klargemacht, dass ich in den zwei Wochen vor der Disputation kein Arbeitslosengeld bekäme, weil ich in der Zeit „in Ausbildung“ sei und deshalb ja keine Jobsuche betreiben könne (dass ich auch in der Zeit Bewerbungen abgeschickt hab: Schwamm drüber, ne?). Ich müsse das dann in den „Meldekarten“ entsprechend angeben. Die Meldekarten muss man alle zwei Wochen ausfüllen, aber online dauert das keine fünf Minuten, ist also echt kein großes Ding. Und normalerweise geht das dann auch fix, dass man das Geld bekommt, also so etwa 2-3 Tage. Nun. Ich füllte diese Meldekarten rund um die Disputation also entsprechend aus und halte für den Zeitraum zwei Wochen vor der Disputation „in Ausbildung“ an. Und dann gingen die zwei Meldekarten zur „manuellen Behandlung“. Ganz toll, vielen Dank auch, dachte ich mir, aber sonst auch nix weiter. Bis dann jetzt für die neue, ganz stinknormale Meldekarte auch kein Geld kam. Da sah ich heute morgen nach und fand heraus, dass die quasi in der Pipeline hinter den anderen beiden feststeckt, die nicht bearbeitet wurden. Ich grmpfte also und rief die Hotline an. Die Dame bei der Hotline teilte mir dann freundlich mit, dass die zwei Meldekarten „durchgefallen“ seien und deshalb auch die dritte nicht bearbeitet wurde. Moment, durchchgefallen? Ja, weil ich „in Ausbildung“ angekreuzt hatte. Das „in Ausbildung“ gilt nur für „vom NAV aberkannte Kurse und Studien“. AHA! Das hätte mir ja auch mal wer sagen können, nicht wahr? Ich hätte da, so die Dame weiter, „Abwesend“ anhaken müssen. Obwohl ich ja sehr anwesend war. Tjanun. Und da gäbe es jetzt leider nur die Möglichkeit, das zu korrigieren, indem ich persönlich da hinginge und mit meiner Betreuerin spräche. Ich grmpfte noch viel mehr, ging aber heute Mittag da hin. Und war schockiert. Ich kam direkt von der Eingangstür in einen Raum voller Leute, die scheinbar ungeordnet herumstanden. Einige sag ich an Computern mitten im Raum stehend Dinge tun, einige sitzend auf Sofas, zwischendrin auch welche am Drucker, und hier und da Leute mit roten Westen. Ich dachte zuerst, ich wäre in den abschließenden Mingling-Teil irgendeines Seminars geraten und wollte schon wieder umdrehen, aber irgendwie kam mir seltsam vor, dass die Leute so scheinbar gar nicht mingelten. Und auch nichts offenkundig gemeinsam hatten. Ich blieb also unentschlossen einfach stehen und besah mir das ganze. Die roten Westen (mit dem Charme einer Bauarbeiterkluft) hatten eine Aufschrift mit „NAV.no – 24/7 geöffnet“ (oder so), die schienen also hierher zu gehören. Und wuselten manchmal zielgerichtet herum, dann aber wieder nicht und guckten aufmerksam Leute an. An einem Ende des Raumes war so eine Art Tresen, an dem mehrere Leute standen und dahinter mehrere rote Westen, also schien es mir ratsam, mal zu schauen, ob das ein Empfang oder sowas war (ich suchte die ganze Zeit nach einer Gelegenheit, eine Nummer zu ziehen, weil das in Norwegen ja immerimmerimmer so ist, dass man einfach eine Nummer zieht und dann die Nummer aufgerufen wird und fertig). Und wie ich da so versuchte, die Schlange am Tresen zu erkennen, rief eine der roten Westen „Wir haben hier keine Schlangenordnung!“. WHAAAAAT? Keine Nummer, keine Schlange, soll man die im Ernst einfach ansprechen? Bis ich mich gesammelt hatte, war die rote Weste natürlich besetzt. Dann drängelte sich jemand vor (oder so, gab ja keine Schlange, aber ich bin ganz sicher, dass die nach mir gekommen sind) aber die nächste rote Weste war dann meine. Der erzählte ich also – mitten im Raum, umgeben von Leuten (!!!) – meine Geschichte und sie fragte nach meinem Ausweis. Ich habe keinen Lichtbildausweis mit meiner Personnennummer drauf, also zog sie dann mit meinem Führerschein plus Krankenversicherungskarte (meinem einzigen Ding mit der Personnennummer drauf, abgesehen vom offiziellen Registrierungsbeweis) von dannen. Bis sie wiederkam, hörte ich unfreiwillig die komplette Geschichte des sehr laut sprechenden, älteren Rumänen mit, der vorgestern erst angekommen ist und noch eine Personnennummer braucht. Weil er noch keine Arbeit hat, hat ihn der Skatteetaten schon weggeschickt und er verstand nicht, wieso ihm niemand eine Nummer zuteilen wollte, ohne die doch in Norwegen nichts funktioniert. Kurz bevor er wirklich sauer wurde, kam meine rote Weste zurück, mit zwei Zetteln zur Korrektur der zwei Meldekarten. Die füllte ich auf der Sitzfläche eines Stuhls aus und gab sie ihr unterschrieben und mit der falschen Jahreszahl (Hupsi, aber ist ja auch noch so neu, das Jahr…) versehen zurück, sie sagte Danke und dass das jetzt korrigiert wäre und das war’s. Dann war ich wieder draußen. Auf der Pro-Liste also eindeutig: Geht fix, deren System.

Trotzdem, liebes NAV: warum?!? Warum keine Nummern? Wir mögen Nummern ziehen! Das ist fair, das kann wirklich fast jede*r, selbst Leute mit richtig schlechter Sozialkompetenz schaffen es, ne Nummer zu ziehen und im Zweifel eben draußen oder in der Ecke eines der schicken Sofas sich unsichtbar machend darauf zu warten, dass sie dran sind. Dieses System, was ihr da habt, ist echt (wie jemand auf Twitter sagte) Apple Store gone wrong. Für Leute mit psychosozialen Problemen ein echtes Hindernis, für alle anderen mindestens unfair und total unübersichtlich, keine Privatsphäre, und dass die Mitarbeiter*Innen da nicht komplett irre werden, ist echt ein Wunder.

So.

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Pippi wollte heute nach der KiTa nicht nach Hause laufen. Aber auch nicht Laufrad fahren. Was ich also tragen musste. Plus die schwere und volle Tasche Kram aus der KiTa (unter anderem der Winteranzug, mit dem Michel, als ich kam, auf den Knien über den gestreuten Asphalt robbte und meine Fresse, das Ding hat über 100€ gekostet und hat jetzt Löcher in den Knien. War. (und bin) ich. sauer.). Also beide Arme voll und bockige Pippi, die einfach stehen blieb. Viele unserer Nachbarn aus dem Viertel kennen jetzt die deutsche Mutti, die ihr Kind anschreit. Und ein paar deutsche Flüche.

Nach sowas möchte ich echt immer gern aufn Arm oder direkt ins Bett.

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Sport gemacht und, weil ich ein neues Sportprogramm angefangen habe, den „Physical Fitness Test“ wiederholt, allerdings ohne Laufen, ich laufe ja nicht. (Ich gehe. 19256 Schritte heute.) Und ich muss schon sagen: ich bin stolz auf mich. Die >-Zeichen heißen, dass noch ein paar mehr gegangen wären, aber es mir zu blöd wurde.

(Ach ja: Push-ups sind Liegestütze, in dem Fall ganz normale und nicht auf den Knien, sondern auf den Füßen, Squats sind Kniebeugen, Plank heißt, dass man sich auf Unterarme und Zehen aufstützt und den Rest halt wie ein Brett macht, also vom Boden weg, aber flach, in einer Linie von den Schultern bis zu den Fersen abfallend ohne, dass der Po angehoben wird. Flexibility wird da bestimmt, indem man quasi eine Klappmesser-Übung macht und musst, wie weit man mit den Händen an den Fersen vorbei strecken kann (oder, wenn man nicht bis zu den Füßen kommt, halt -x cm). Ich glaube, das ist bei mir nah am maximal erreichbaren, bei dieser Übung bin ich schon sehr flexibel, ich lege den kompletten Oberkörper auf meinen Beinen ab und die Unterarme auf den Boden neben die Waden, was soll da noch groß gehen, wenn meine Arme nicht durch gewisse Laufradtragereien noch deutlich länger werden?)

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Ein lustig aussehendes Brot gebacken, nach einem Rezept von Ketex.

(Ich glaube, die Teiglinge lagen ein bisschen sehr nah aneinander, deshalb haben die beim Aufgehen im Ofen so eine Art Brücke gemacht und sich gegenseitig hochgedrückt. Aber sonst tadellos, wir werden sehen, wie es schmeckt, so schwierig, wie’s im Rezept klingt, fand ich es jetzt nicht.

Tag 977 – Bauernhoftag.

Heute morgen fragte Herr Rabe nach meinen Plänen für den restlichen Tag und ich hatte keine. Gut, meinte er, er hätte bei Facebook so eine Veranstaltung vorgeschlagen bekommen, Åpen Gård (offener Hof) irgendwo. Also, woanders als bei Voll Gård, wo wir schon öfter waren und was heute, bei 14 Grad und Sonnenschein, aber vermutlich so überlaufen gewesen wäre, dass man sämtliche Tiere nur von 15 Metern hinterm Zaun durch die Menschenmenge hindurch hätte erahnen können. Ich googelte das also und fand heraus, wo das ist (in Børsa, also deutlich außerhalb von Trondheim) und dass das gnädigerweise erst um 12 Uhr anfangen sollte und bis 17 Uhr ginge, wir konnten also noch Sendung mit der Maus gucken. Dann (hahaha, „dann“ also nachdem alle angezogen, mit Sonnencreme versehen und motiviert waren) brachen wir auf. Und waren erst um halb sechs wieder zu Hause, weil es da so nett und entspannt war.

(Man konnte so einen Rätselpfad gehen, da wurden ganz viele Fragen zu Kaninchen gestellt und am Ende musste man aus den Lösungen ein Lösungswort zusammenpuzzeln. Herr Rabe und ich haben heute also gelernt, dass „Hermelin“ nicht nur diese Frettchen-Viecher sind, aus deren Fell die Königsmäntel gemacht werden, sondern auch eine weiße Zwergkaninchenrasse. Man lernt ja nie aus, ne?)

Putzig 1: Michel, der im Kaninchenraum auf die ängstliche Frage eines Mädchens, ob das „echtes Heu“ sei, sie sei nämlich allergisch, direkt allen im Raum erzählte „Duu? Weißt du, wogegen ich allergisch bin? Katzen! Dann werde ich krank. Ich mag keine Katzen.“ Also das Kind hat jedenfalls keine Scheu, vor Leuten zu reden und dann steht da dieser Lockenköpfige, Sommersprossige Zwerg und ist so goldig in seiner Begeisterung beim Erzählen, da geht mir das Herz auf.

Putzig 2: Pippi wollte nicht alleine ins Heu springen (das war auch recht hoch und ich deshalb darüber gar nicht undankbar) und deshalb musste ich immer erst vorspringen und sie dann von unten auffangen (und dann sanft ins Heu werfen, was sie super gut fand und meine muskelverkaterten Bi- und Tricepse nur so mittel). Immer, wenn ich gehopst war, rief Pippi von oben begeistert „Jaaaaa! Mama hat gewonnen!“ und applaudierte und ja, also das waren natürlich besonders elegante Heusprünge, aber von so exquisitem Publikum so gefeiert werden ist ja schon auch schön.

Ach ja. Das war ein schöner Tag und sehr entspannt und entspannend.

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Auto-Lobhudelei: entspannt!

Tag 976 – Gut Abgehangen.

Möglicherweise habe ich mich gestern ein klitzekleines bisschen übernommen, heute ging ich jedenfalls auf allen Ebenen echt durch. Den halben Tag verbrachte ich halb dösend im Bett, den anderen halben mit schlechter Laune und dann Super Mario Odyssey* alleine auf dem Sofa, während Herr Rabe im Kino ist/war und die Kinder schlafen. Ach ja, und Pippi hat Fieber. Ich halte es nicht mehr aus.

Jetzt ins Bett, morgen hoffentlich wieder mehr.

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Auto-Lobhudelei: Sport gemacht, Haare frisch aufgesilbert, mich ansonsten zu nix gezwungen und mich ins Bett gelegt, weils mir schlecht ging.

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*Lustiger Nebeneffekt des Fitbit-Tragens: ich weiß jetzt, dass mein Puls, wenn ich zum dritten Mal den gleichen Endboss bekämpfe, auch bis auf 136 bpm geht. Demnächst kriege ich das noch als Workout angerechnet.

Tag 975 – Ein kurzes Statement zum Stand des Humors.

Vorstellungsgespräch also. Mal wieder. Man wird ja tatsächlich entspannter dabei. Also, ich jedenfalls. Vielleicht war ich auch einfach müde, die Möglichkeit besteht durchaus. Aber es lief auch im Vorfeld alles gut und entspannt, keine abgesagten Flüge, alles ganz nach Plan. Im Endeffekt war ich dann 10 der Nervosität geschuldete Minuten zu spät vor Ort und staunte kurz über das super schicke Gebäude (Googeln Sie mal „Forskningsparken Oslo“, wenn es Sie interessiert), wurde dann aber von der Recruiterin eingesammelt und… kurz gebrieft. Kann man anders nicht nennen. Die hätten einen sehr guten fachlichen Eindruck von mir, ich solle dies und jenes noch betonen und dann würde das sicher gut laufen. Äh. Okay! Gut, mache ich, ganz beratungsresistent bin ich ja doch nicht.

Im Gespräch lernte ich dann meine eventuelle zukünftige Chefin (M.*) kennen (die live, in Farbe und zum Anfassen viel, VIEL weniger biestig netter ist, als sie auf Fotos und anhand ihres CV wirkt. Nach kurzem Geplänkel über das Wetter (warm) und das Wetter vor ein paar Tagen (kalt) ging es los. Und zwar damit, dass ich gefragt wurde, was die Firma denn so mache. Ich war da etwas, äh, überrascht von, aber meine Hausaufgaben hatte ich ja gemacht und umriss kurz die Firmenstruktur, die Produkte und die naturwissenschaftliche Idee dahinter. Alles, was ich nicht erwähnt hatte wurde von der M. ergänzt und ab da war es eigentlich ein ganz entspanntes Gespräch, ich kann das alles gar nicht mehr so wiedergeben, aber es ging zu 95% nicht um Fachliches, sondern um mich als Person. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass es der M. hauptsächlich drum ging, herauszufinden, ob ich als Mensch ins Team passen würde. Wie meine Arbeitsweise so wäre. Wie ich damit umgehen würde, wenn meine schönen Pläne durch Feuerlösch-Notwendigkeiten durchkreuzt würden. Wie ich in einem, vorsichtig ausgedrückt, noch in der Strukturierung befindlichen System voraussichtlich klarkäme. Was ich davon halten würde, mit regulativen Behörden zusammenzuarbeiten**. Ob ich mich auch vors, sagen wir mal, PEI stellen würde, um eine von uns geplante Studie vorzustellen***. Oder nach China fliegen und den Lieferanten inspizieren****.

Gipfeln tat das ganze dann in einer Frage nach meinem Humor. Weil der Chef im Empfehlungsschreiben meinen „good humor“ betont. Ähäm. Joa, also mein Humor ist besonders lustig, quasi grandios witzig, best humor, it’s true. Sagte ich nicht, sondern dass mein Humor ziemlich ironisch und manchmal auch sarkastisch ist, ich aber auch und vor allem über mich selbst lachen kann. Ah, eine Frage kam noch: was ich denn, abgesehen von Arbeit und Kindern, noch so für Interessen hätte. Ja, echt, die hat mich nach meinen Hobbies gefragt! Und da saßen wir nicht erst seit 10 Minuten und sie wollte Zeit schinden, damit ich mich nicht allzu schlecht fühle, das war nach eineinhalb Stunden Gespräch.

Ich hänge übrigens gar nicht die ganze Zeit im Internet rum. Ich habe lange Ballett gemacht, mache gern lange Spaziergänge mit Ziel, nähe meine eigene Kleidung und backe unser Brot. Falls Sie demnächst mal von einer M. aus Oslo gefragt werden.

Vorsichtiges Fazit: So ähnliche Gespräche hatte ich ja auch schon (mit denen hier und mit der Kröte ja eigentlich auch*****), es ist natürlich möglich, dass sie wen haben, der/die fachlich besser geeignet ist, weil er/sie/* halt schonmal genau das gemacht hat. Das wäre für mich jetzt blöd, weil das wär schon echt cool****** da. Aber dann hätten sie vermutlich nicht nach meiner unglaublichen Witzigkeit gefragt.

P.S. Der Rest vom Tag war dann auch echt super, mit der Osloer Freundin A. nämlich und der absolut unfassbar niedlichen MM <3

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Auto-Lobhudelei: souverän gerockt.

Auto-Lobhudelei Nachtrag: Das auch erkannt und nicht kleingeredet und mich auch nicht dafür entschuldigt.

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*Alle heißen immer M., aber das sind echt alles unterschiedliche Ms!

**Äääähähähähä, you have no idea. Sagte ich nicht. Ich sagte „Denen gehts ja auch nicht drum, dass hier direkt zugemacht wird. Die Behörden wollen ja auch innovative, gute, wirksame und sichere Medikamente.“

***Ich habe den PhD-Vortrag überlebt, also… klar!

****Nicht beim ersten mal alleine, aber ganz grundsätzlich: warum nicht?

*****Habe endlich Nachricht bekommen und bin 2. in der „Liste“, was ziemlich genau das ist, was ich erwartet hatte und ich bin auch nicht traurig.

******Cool, weil viel Verantwortung, vielfältige Aufgaben und, ach, ich hab ja ein Herz für minikleine Firmen. Und super interessante Produkte, auch von der regulatorischen Seite her (siehe **) echt spannend. Risiko: Das *kann* alles in den klinischen Studien noch ordentlich in die Hose gehen.

Tag 974 – #12von12 im April ’18.

Heute ist der 12. und da sammelt Caro von Draußen nur Kännchen alle Links zu Blogbeiträgen, die 12 mehr oder weniger alltägliche Bilder vom heutigen Tag zeigen. Die letzten Monate war immer was*, deshalb waren meine Beiträge unmotiviert bis nicht vorhanden, aber heute** hab ich wieder 12 Bilder gemacht, Hurra!

Weil aber die Zeit drängt (siehe letztes Bild) nicht viel Zusatz-Text.

KiTa-Weg-Unterhaltung. #1von12 von #12von12

„Frühlings“impression. #2von12 von #12von12

(Jemand anderes aus Norwegen schrieb dazu: gut, dass es keine Geruchs-Fotos gibt. Das stimmt. Der Frühling hier stinkt. Faulig, Muffig, als wäre unter dem Schnee alles angegoren und ein auch bisschen verwest.)

Dann wollen wir mal. #3von12 von #12von12 #estutnochallesvongesternweh

Auch jetzt beim Schreiben tut mir noch einiges weh. Die Waden vor allem. Und die Rückenmuskeln sind auch gut verkatert, das waren ein paar echt peinliche Planks heute…

Brunch. #4von12 von #12von12

Rest von gestern. Mit Räuchertofu. Ich liebe Räuchertofu. Es war nur ein bisschen wenig und ich schob noch einen Joghurt hinterher.

10 Grad. Hurra! #5von12 von #12von12

Ich laufe zum Krankenhaus. Weil ich ja drucken wollte. Dazu brauchen wir unsere Schlüsselkarte. Die hab ich vergessen. Man kann sich aber auch so am Drucker anmelden, es ist nur sehr umständlich***. Aber ich schaffe es, das halbe Internet auszudrucken.

Kaffee mit der Kollegin in der Sonne. #6von12 von #12von12

Tschüssi, Blut, war schön mit dir. #7von12 von #12von12 #gravesdisease #kontrolle

Anekdote: als ich den Schilddrüsenscheiß in der ersten Runde hatte, also 2014, war die Dame, deren Arm da im Bild ist, noch Studentin. Ich war die erste Patientin (vielleicht auch die erste nicht-Orange?), der sie damals im Praktikum Blut abgenommen hat. Ich weiß das noch, sie war nämlich unglaublich aufgeregt und zitterte richtig, hat aber tadellos Blut abgenommen. Letzteres ist geblieben, die Nervosität aber nicht.

Blume! Blume! Bienen! Frühling! #8von12 von #12von12 #1Blumeauf3kmWeg

Vor lauter Überschwang habe ich dann zwei achte Bilder (hoppla).

Immerhin Sonne. #nachhausewegselfie #8von12 von #12von12

Naaawwwww und dann war die Post da 😍 #9von12 von #12von12

Auf, auf. #10von12 von #12von12

Ich nutze die Zeit so gut es geht, solange die Kinder noch nicht wieder da sind. Das ist nicht besonders lang. Und es kommt Spielbesuch mit. Zu dritt verwüsten die Kinder in Windeseile das Wohnzimmer und werden zum Aufräumen verdonnert, bevor sie Mario Kart spielen dürfen.

Konzentrierte Gesichter. #11von12 von #12von12 #daskleineKindhatdenControllerzuranderenKonsole

Morgen geht der Wecker um 5, also ganz schnell ins Bett jetzt. Vorbereitet ist schon mal alles. #Reisereise #vorstellungsgespräch #12von12 von #12von12

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Auto-Lobhudelei: für morgen auch gut vorbereitet. Und mich selbst erfolgreich müde gelaufen.

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*PMS war da immer. So schön.

**Komische Verschiebung des letzten Zyklus sei dank

***Vielleicht, ganz vielleicht, hab ich auch ganz lange Plan- und hilflos auf alle Knöpfe am Drucker gedrückt, bis ich endlich zum Anmeldebildschirm gelangt war.

Tag 973 – Und Frau Rabe? Lernt.

Und das macht richtig Spaß. Ich bin in so einem Flow, es ist ja auch alles nicht gänzlich neu, aber eben zum Teil… 11 Jahre her, dass ich das mal in der Uni hatte, seitdem hat sich tatsächlich auch hier und da was getan. Den Stift habe ich schon zu 2/3 leergeschrieben und heute musste ich neues Druckerpapier kaufen, weil ich unseres aufgebraucht habe. Morgen werde ich zur Arbeit gehen, da noch mehr Zeug ausdrucken* und mir Blut abnehmen lassen und dann geht es weiter mit dem Thema Clinical Trials.

(Wer schreibt, der bleibt. Wollte ich lange nicht einsehen, ist bei mir aber ganz eindeutig so.)

Neues vom Fitbit: hab mich heute geärgert, dass meine Workouts nicht erkannt werden. Werde die in Zukunft halt manuell aufzeichnen. Aber mal im Ernst, was denkt das Ding denn, was ich tue, dass mein Puls plötzlich und dann über 35 Minuten konstant über 120 und in der Spitze bei 165 liegt? Meerschweinchen streicheln**? Grrrr.

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Auto-Lobhudelei: Joa, läuft. (Ok, etwas ausführlicher: ich bin grad saufroh und auch echt stolz auf mich, dass ich wieder produktiv und motiviert und engagiert sein kann, sein will und auch bin.)

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*Ich betrachte es als Karriereförderung, die mir ja sonst, trotz prinzipieller Verpflichtung dazu, von der Uni nicht zuteil wurde. Und fühle mich nur ein klitzekleines bisschen schlecht.

**Es war dieses workout und es war wirklich, wirklich anstrengend (wie der Name schon sagt: brutal) und das Fitbit sagt gar nix dazu, dass kann einen dann schon mal aggressiv machen.